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CSA, wie sind eure Kriterien eigentlich entstanden?
Part I: Die Spam-Markierungsrate

Artikelserie über die Hintergründe einzelner CSA-Kriterien

Der Zusammenhang zwischen Mailbox Providern und der CSA

Wir wissen: Die CSA-Kriterien sind streng. Teils erfordert es Ressourcen der Unternehmens-IT und eine Anpassung der Versand-Infrastruktur, bzw. der Versand-Strategie, um die Kriterien für eine erfolgreiche Zertifizierung zu erfüllen. Lohnt sich das?

Spoiler: Ja, tut es. Vor allem langfristig für die eigene Reputation. Denn je nach Business Model stellt die Reputation die Grundlage für das eigene Business-Model dar und das wirkt sich letztendlich auch positiv auf den ROI aus.

Um zu erklären, warum die Kriterien in der Form existieren, wer sie vorgibt und welche Vorteile sie mit sich bringen, picken wir in dieser Artikelserie exemplarisch Kriterien heraus. Konkret: In diesem Artikel werden wir die Spam-Markierungsrate (Kriterium 2.22) betrachten. Die Grenze dafür liegt bei 0,3 % (Link Kriterien).

Kommen wir auf die Überschrift des Artikels zu sprechen: Es war nicht die CSA, welche aus einer Laune heraus die Kriterien zusammengeschrieben hat. Die Kriterien spiegeln das wider, was Mailbox Provider erwarten. Und hier wird das Zusammenwirken von Mailbox- bzw. Spamfilter Providern und der CSA deutlich. Die CSA transportiert die Erwartungen und Standards der Mailbox Provider. Die Einhaltung derer Standards (über die Kriterien) wird dann unter anderem mit einer besseren Zustellbarkeit belohnt.

Die Spam-Markierungsrate bei der CSA

Kurz zur Erläuterung: Die Spam-Markierungsrate (auch Spam Complaints Rate oder Spam Beschwerde Rate) zeigt an, wie viele Empfänger sich über eine eingegangene Nachricht beschwert haben, sie also mit Spam geflaggt haben. Eine Beispielrechnung könnte wie folgt aussehen: Erhält ein Mailbox Provider von einem Versender 30.000 Mails und 60 Empfänger markieren die Mail als Spam, dann liegt die Spam-Markierungsrate bei 0,2 % – die CSA betrachtet dabei den 7-Tagesdurchschnitt – was sogar einzelne Ausreißer nach oben hin zulassen würde.

Uns fragt man dahingehend oft, warum wir bei diesem Wert so streng sind, da man als Versender ja schon mit nur einer Kampagne, die die Zielgruppe nur streift oder die an einen alten Verteiler geschickt wurde, darüber liegen kann. Hier kommen wir zum eigentlichen Thema: Denn dieser Wert ist nichts, was sich die CSA ausdenkt, sondern auf die Mechanismen der Mailbox Provider eingeht. Diese legen teils viel strengere Werte zugrunde, die teilweise bereits bei 0,1 % oder darunter greifen. Liegt ein Versender stetig darüber, werden die Mails dieses Versenders perspektivisch über den internen (lernenden) Mailbox Filter als Spam behandelt.

Die Verbesserung dieser Situation erreicht man nur mit gezielten Maßnahmen und der konsequenten Anwendung der Best Practices. Die Reduktion der Spam Beschwerden führt dann langfristig gesehen zu einer Erholung der Reputation.

Was kann ich gegen eine hohe Beschwerderate tun?

Folgende Tipps können gegen eine hohe Beschwerderate helfen:

  • Setzen Sie bereits bei der Registrierung die richtige Erwartungshaltung und halten Sie diese gegenüber den Empfängern langfristig ein.
  • Setzen Sie Captchas, aber vor allem das Double-Opt In-Verfahren ein. Damit stellen Sie sicher, dass Sie keinen Bot-Traffic erzeugen.
  • Zeigen Sie bei der Anmeldung zu einer E-Mail-Liste eindeutige und wertvolle Mehrwerte für den Empfänger.
  • Nutzer verbinden die Domains von Webseiten, deren Inhalte und den Kontext der Anmeldung miteinander. E-Mails von unbekannten, abweichenden Domains werden erhöht als Spam empfunden.
  • Beschicken Sie nur Kontakte, die in der letzten Zeit (z.B. die letzten 3 oder 6 Monate) geöffnet haben.
  • Beschicken Sie nur Kontakte, die sich in der letzten Zeit (max. 2 Jahre) angemeldet haben.
  • Damit sich ein Abonnent auch daran erinnert, dass er ein Opt-In gegeben hat, warten Sie zwischen Anmeldung und dem Versand der ersten Mail nicht zu lange und weisen Sie in der Mail darauf hin, warum der Empfänger diese erhalten hat.
  • Verschicken Sie nur relevante Kampagnen an die Zielgruppe, welche die gesetzte Erwartungshaltung der Anmeldung erfüllen und einen echten Mehrwert bieten.
  • Die CSA bietet zertifizierten Versendern Daten von Mailbox Providern für das eigene Reputationsmanagement.
  • Sollte sich ein Empfänger über eine unerwünschte E-Mail eines zertifizierten Versenders beschweren, so wird die eco Beschwerdestelle den Versender zum eigenen Schutz darüber informieren.

Fazit:

Die Spam-Markierungsrate ist ein wichtiger Reputationsfaktor, auch bei der CSA. Ist diese dauerhaft zu hoch, leidet die Reputation eines Versenders darunter.

Ziel der CSA ist es, die Reputation zertifizierter Versender zu optimieren und zu schützen. Daher stellt die CSA zertifizierten Versendern Daten aus Mailboxprovider-Sicht zur Verfügung, um die eigene Performance monitoren zu können.


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